Kommunale Wärmeplanung: Ergebnisse, Perspektiven und nächste Schritte

♨️ Wärmeplanung: Ergebnisse, Perspektiven und nächste Schritte

Die Gemeinde Blankenheim hat den Abschlussbericht zur kommunalen Wärmeplanung vorgelegt. Ziel des Berichts ist es, die aktuelle Wärmeversorgung zu analysieren, zukünftige Entwicklungen einzuschätzen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie eine zuverlässige, bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung bis 2045 erreicht werden kann.

Aktuelle Ausgangslage

Die Bestandsanalyse zeigt eine deutliche strukturelle Herausforderung:
Ein großer Teil der Gebäude wurde vor der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet und weist entsprechend hohe Wärmebedarfe auf. Zudem wird ein erheblicher Anteil der Haushalte weiterhin mit Heizöl versorgt. Viele Anlagen sind technisch überaltert, was sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Kostenstabilität beeinträchtigt.

Erneuerbare Potenziale in der Gemeinde

Der Bericht identifiziert mehrere erneuerbare Energiequellen, die in Blankenheim in relevantem Umfang nutzbar sind:

  • Geothermie/Wärmepumpen: In weiten Teilen der Gemeinde bestehen gute Voraussetzungen für die Nutzung von Erdwärme.
  • Solarenergie: Die Dachflächen bieten ein großes Potenzial für solare Wärme- und Stromproduktion.
  • Biomasse: Lokal begrenzt sinnvoll einsetzbar und als Ergänzung geeignet.
  • Abwasserwärme: Ein technisch realisierbares und langfristig vielversprechendes Potenzial, insbesondere für Quartierslösungen.

Diese Potenziale bilden die Grundlage für verschiedene Wärmeszenarien und ermöglichen eine flexible Planung für unterschiedliche Ortsteile.

Empfohlenes Zielszenario bis 2045

Der Bericht schlägt einen Mix aus zentralen und dezentralen Lösungen vor:

  • Wärmenetze dort, wo die Bebauungsstruktur dicht genug ist, um eine wirtschaftliche Umsetzung zu ermöglichen.
  • Individuelle Lösungen, vor allem Wärmepumpen, in den verstreut liegenden Ortsteilen und Gebäuden mit geringerer Anschlussdichte.

Die Wärmeplanung ist unverbindlich, dient aber als Orientierungsinstrument für Bürgerinnen und Bürger, Betriebe und die Gemeinde selbst – etwa bei Investitionen, Förderungen und Infrastrukturentscheidungen.

Information und Beteiligung

Damit der Wärmeplan Wirkung entfaltet, müssen die Ergebnisse verständlich in die Öffentlichkeit getragen werden. Jetzt braucht es eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, damit die Inhalte des Berichts breit bekannt werden und Bürger:innen die Möglichkeit haben, sich zu informieren und Fragen zu stellen. Nur durch Transparenz und Dialog kann die Planung ihre Rolle als Orientierungshilfe erfüllen.

Grüne Perspektive: Was jetzt politisch notwendig ist

Aus unserer Sicht sind für die nächsten Jahre drei Punkte entscheidend:

  1. Klare Informationsangebote
    Die Gemeinde sollte zeitnah verständliche Materialien bereitstellen – etwa digitale Karten, Infos zu Ortsteilen und Beratungsangebote.
  2. Sozial gerechte Wärmewende
    Fördermöglichkeiten müssen transparent kommuniziert und für alle Bürger:innen zugänglich sein. Niemand darf durch steigende Energiepreise oder technische Anforderungen überfordert werden.
  3. Pilotprojekte auf den Weg bringen
    Wärmenetze, Abwasserwärme oder kombinierte Geothermie-Lösungen sollten in geeigneten Bereichen als Pilotprojekte geprüft und vorbereitend geplant werden.

Wir werden als GRÜNE den Prozess konstruktiv begleiten und uns für eine sichere, klimafreundliche und gerechte Wärmeversorgung in Blankenheim einsetzen.

Weiterführende Informationen

🎧 Podcast | Folge 12 | Wärme. Wandel. Wirklichkeit.
Im politischen Podcast „Auf die Ohren, fertig, GRÜN!“ bespricht Wilfried Gierden den Abschlussbericht ausführlich – von der Entwicklung bis zu den politischen Konsequenzen.
👉 www.wilfried-gierden.de/podcast-folge-12-waerme-wandel-wirklichkeit

📄 Vollständiger Abschlussbericht
Der Bericht ist im Ratsinformationssystem der Gemeinde öffentlich einsehbar:
👉 Download PDF

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