Auch bei uns im Kreis Euskirchen spüren wir die Folgen des Klimawandels: Längere Trockenperioden, ausbleibender Regen und austrocknende Bäche sind längst Realität. Trockene Flussläufe – früher kaum vorstellbar – sind inzwischen möglich. Jüngst hat der Kreis Euskirchen reagiert: Bis 30. September 2025 ist die Entnahme von Wasser aus Bächen und Flüssen untersagt. Eine klare Warnung, dass wir uns nicht in Sicherheit wiegen dürfen.
Oberflächenwasser in Flüssen, Bächen und Seen steht zwar nicht in direktem Austausch mit unserem Grundwasser – doch beide sind Teil desselben Wasserkreislaufs. Regenwasser, das nicht verdunstet oder oberirdisch abfließt, versickert im Boden, wandert in tiefere Schichten und speist dort den Grundwasserleiter. Hält die Trockenheit über längere Zeit an, sinken nicht nur die Pegelstände in den Gewässern, sondern auch die Grundwasserneubildung geht zurück.
Derzeit steht der Grundwasserspiegel in unserer Gemeinde noch stabil. An zwei Brunnen wird hier unser Trinkwasser gewonnen. Zusätzlich sind die Trinkwassernetze von Blankenheim und des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr miteinander verbunden. Diese Kooperation erlaubt es, gegenseitig Ersatzwasser zu liefern, falls in einem Netz Engpässe auftreten. Das ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor – aber kein Freibrief für sorglosen Verbrauch.
Denn machen wir uns nichts vor: Der Klimawandel schreitet voran. Trockenzeiten werden weiter zunehmen und auch der Grundwasserspiegel wird irgendwann betroffen sein. Deshalb brauchen wir jetzt ein intelligentes Wassermanagement. Dazu gehören nicht nur die kontinuierliche Sensibilisierung der Bevölkerung, sondern auch konkrete Unterstützung bei der Einsparung von Trinkwasser – etwa für Toilettenspülungen oder andere Bereiche, in denen aufbereitetes Regenwasser, Dusch- oder Spülwasser genutzt werden könnte.
🌧 Wassermanagement der Zukunft
Immer häufiger auftretende Starkregenereignisse stellen uns vor eine zweite Herausforderung. Regenwasser sollte nicht ungenutzt abfließen, sondern gezielt aufgefangen und gespeichert werden. Konzepte wie „Schwammstädte“ setzen genau hier an: Regenwasser wird dort zurückgehalten, wo es fällt – durch begrünte Dächer, entsiegelte Flächen, Baumrigolen, Parks mit Versickerungsmulden und Zisternen. So lassen sich Überflutungen verhindern, das Mikroklima verbessern, die Biodiversität fördern und gleichzeitig Wasserreserven für Trockenzeiten aufbauen.
Auch in Blankenheim sollten wir diese Ansätze nutzen – von privaten Regenwasserspeichern über entsiegelte Flächen bis hin zu Pilotprojekten für Schwammstadt-Elemente. Das wäre ein wichtiger Schritt, um uns für die kommenden Jahrzehnte wetter- und klimaresilient aufzustellen.
Unser Fazit:
Blankenheim hat die Chance, jetzt die Weichen zu stellen – für eine Gemeinde, die Wasser als wertvolle Ressource versteht, sorgsam nutzt und zugleich für künftige Generationen sichert. Das bedeutet: heute investieren, nachhaltig handeln und gemeinsam Vorsorge treffen.
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