Unser inter-kommunales Entwicklungskonzept (IEK) wurde entwickelt um unseren Kernort Blankenheim wieder attraktiver und lebenswerter zu machen. Gleichzeitig sollen Kosten für die Gemeinde nachhaltig gesenkt und Einnahmen durch ein attraktiveres Tourismus Angebot gesteigert werden.
Unter diesem Langfrist-Entwicklungsprogramm hat die Gemeinde mit Zustimmung aller politischer Fraktionen unter anderen Projekten auch die historische Immobilie in der Ahrstrasse 50, bekannt als Konsum gekauft. Ebenfalls gemeinsam wurde beschlossen, den Konsum nach geeigneter Renovierung als neues Rathaus zu nutzen. Der Plan zur Nutzung der Immobilie als Rathaus entstand aus der Erkenntnis, dass in unserem derzeitigen Rathaus erhebliche Mängel in den Bereichen Brandschutz, Barrierefreiheit, Energiekosten, technische Infrastruktur und noch schlimmer mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erhebliche Asbestbelastung bestehen. Darüber hinaus entstehen seit Jahren erhebliche Unterhaltungskosten insbesondere im Energie Bereich. Eine Sanierung eines derart belasteten Gebäudes ist, wenn überhaupt, nur mit erheblichem Aufwand über viele Jahre möglich. Ähnliche Gebäude aus der Zeit wie in Köln etwa die Deutsche Welle und das Amtsgericht auf der Luxemburger Straße werden obwohl äußerlich scheinbar intakt komplett zurückgebaut.
Das Projekt „Konsum“ wurde durch das aus historischen Projekten in Nettersheim bekannte Architektenbüro Pützfelderhof geplant. Zusammen mit einer Arbeitsgruppe der Verwaltung wurde auf Basis der heutigen Funktionen und Personen für die gegenüberliegenden Gebäude Museum Blankenheim und Konsum ein vorläufiges integriertes Raumkonzept erstellt. Der gelungene Entwurf erlaubte in den beiden Gebäuden mit einer Reserve von 10% die Integration von allen Funktionen/Räumen und sogar der Bücherei (Entwurf Jan 2019). Im letzten Konzept vom August 2019 wurde die Bücherei alternativ durch einen Mehrzweckraum ersetzt.
Aufgrund der erfahrenen sorgfältigen Planung entstand ein von allen in den Genehmigungsprozess involvierten Verwaltungsgremien (Bezirksregierung, Denkmalbehörde, Landesregierung) und über alle politischen Parteien mit Ausnahme der lokalen CDU Fraktion hoch gelobter Entwurf mit einem 2019 kalkulierten Baukosten Aufwand von ca. 5 M€. Es gelang sogar, über den gesamten damals kalkulierten Baukosten Aufwand eine 100%ge Förderzusage zu erhalten.
Verschiedenen Ereignisse seit 2019 haben leider zu einer Verzögerung des Projektes und damit verbundener Preissteigerung bei den Baukosten geführt. Zusätzlich konnte das Architekturbüro Pützfelderhof durch Kollision mit anderen Verpflichtungen (ähnlich wie beim Projekt Gesamtschule Blankenheim) aus terminlichen Gründen die weitere Leitung der Umsetzung nicht zusichern. In einer Ausschreibung erhielt daher das Architekturbüro Beyss den Auftrag, das Projekt „Konsum“ auf Basis der mehrheitlich genehmigten Planung Pützfelderhof weiter zu führen.
Im Mai 2021 präsentierte dann das Architekturbüro Beyss neben einer aktualisierten Einschätzung des bisherigen Entwurfs Pützfelderhof zusätzlich eigene Varianten mit geplanten Kosten zwischen 8 M€ und 5 M€. Eine integrierte Nutzung mit dem Museum Blankenheim war in den Varianten nicht mehr enthalten. Der Entwurf Pützfelderhof wurde zum Vergleich mit „Kostensteigerungen“ auf 7,4 M€ neu kalkuliert.
Es hat leider bisher keinen direkten Informationsaustausch/Übergabe zwischen den beiden Architekturbüros gegeben. Daher haben wir mit beiden ausführliche Gespräche geführt, um die veränderte Kalkulation zu verstehen und einzuschätzen.
Zusammenfassend ergibt sich für uns folgendes Bild:
Die von Büro Beyss vorgetragenen Varianten sind entweder teurer (8 M€ & 7,6 M€ ) oder für die Rathaus Nutzung überhaupt nicht mehr vorgesehen. Wir haben diese Varianten daher recht früh ausgeschlossen.
Der verbleibende und auch im Rat beschlossene Entwurf Pützfelderhof wurde zum einen durch Büro Beyss neu kalkuliert, zum anderen wurden zusätzliche Kosten in die Baukosten eingerechnet. Der geförderte und 2019 verabschiedete Entwurf würde sich damit von 5 M€ auf geschätzte 7,4 M€ lt. Büro Beyss erhöhen.
Im Einzelnen:
Der letzte Entwurf wurde 2019 kalkuliert. Der Markt hat zur Zeit Kostensteigerungen von ca. 10% jährlich. Dafür wurde eine Kostensteigerung von ca. 700 T€ veranschlagt.
Zusätzlich hat das Büro Beyss das Mobiliar (sowohl Arbeitsplätze wie auch Aktenregale ) in Höhe von ca. 392 T€ plus 41 T€ Umzug hinzugerechnet. Diese Kosten sind normalerweise keine Baukosten. Darüber hinaus ist als Folge der Digitalisierung der Akten und Dienstleistungen sowie Flexibilisierung der Arbeitsplätze (z.B. HomeOffice mit Flexiblen Arbeitsplätzen) hier noch gar kein endgültiges Konzept verabschiedet und beschlossen.
Die Stützwand hinter dem Gebäude konnte 2019 noch nicht abschließend untersucht werden. Die nun nach Gutachterlicher Untersuchung erforderliche Ertüchtigung erfordert tatsächliche Zusatzkosten von ca. 210 T€.
Die restliche 1 M€ ergibt sich aus nicht näher spezifiziertem „Unvorhergesehenem“ und einigen kleineren Positionen die nach unseren ausführlichen Gesprächen mit beiden Architekturbüros in vielen Fällen eher auf Missverständnissen durch fehlende Kommunikation/ Übergabe als tatsächlichen Zusatzkosten beruhen.
Wir erwarten daher für den Entwurf Pützfelderhof, umgesetzt durch Architekten Beyss Baukosten i.H.v. ca. 6 M€.
Die Kosten für Möblierung/Umzug etc. sollte wie üblich separat und unter Berücksichtigung der erwähnten Einflüsse von Digitalisierung und verändertem Arbeitsweisen bewertet und abgerechnet werden.
Den vom Ausschuss empfohlenen Budgetrahmen von 7,4 M€ bewerten wir daher auch als „konservativ“ und erwarten eine deutliche Budgetunterschreitung bei den Baukosten.
Wir haben dem Beschluss daher zugestimmt.
Dieses Projekt hat die unwürdige Rangelei der letzten Wochen mit unsachlichen Übertreibungen und Falschmeldungen nicht verdient. Wir laden daher alle ein, zusammen sachlich an einer guten Lösung für Blankenheim mitzuwirken.
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